Tod eines Handlungsreisenden - Theater in der List Hannover

Spielzeit 15/16

Tod eines Handlungsreisenden - Arthur Miller

„Tod eines Handlungsreisenden“ (1949) ist bis heute Arthur Millers erfolgreichstes Stück. Vielfach verfilmt und auf die Bühne gebracht und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Pulitzer-Preis, erzählt diese Tragödie von einer Welt, in der nur derjenige einen Platz in der Gesellschaft hat, der den Traum von Reichtum und Erfolg, von Beliebtheit und Karriere lebt,. Da dieser Traum zur herrschenden Ideologie wurde, hat Arthur Millers Stück mehr denn je an Aktualität gewonnen, denn, wer keinen Erfolg hat, wird zur tragischen Figur und die individualpsychologische Thematik des Selbstbetrugs wird so zum Sinnbild für die Befindlichkeit einer ganzen Gesellschaft.

Alt, verbraucht, unverstanden - Willy Loman ist am Leben in der modernen Gesellschaft gescheitert. Die Firma braucht ihn nicht mehr. Es gibt jetzt Jüngere, die seinen Job machen. Schneller und besser ist die Devise. Wer nicht mithalten kann, ist raus. Aber Willy Loman kämpft gegen sein Schicksal als austauschbares Rädchen im Getriebe der stets jungen und innovativen Arbeitswelt. Und je verzweifelter, cholerischer und lauter er sich abstrampelt, desto näher gerät er an den Abgrund.Wie fühlt sich ein Mann, wenn er am Lebensende mit seinen Fehlern konfrontiert wird? Wenn er zusehen muss, wie seine Träume, sein ganzes Dasein einem Kartenhaus gleich in sich zusammen-fällt?

Geprägt durch die Weltwirtschaftskrise entlarvt Miller mit dem wirtschaftlichen und sozialen Absturz Lomans den Mythos des American Dreams. Und auch heute, nach über fünfzig Jahren, ist das Stück, in der Zeit von "Sex-sells"- Mentalität und Ellenbogengesellschaft, beklemmend aktuell. Dabei ist der Stoff aktueller denn je und das Schicksal des Protagonisten bietet die Vorlage für eine klassische Tragödie. 

„Die Welt ist eine Auster, aber auf 'ner Matratze lässt sie sich nicht knacken.“  "Ohne Geld bist du ein Nichts.“ 

Das war nicht nur Ende der 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts" so, das "trifft ebenso heute zu.

Aktueller kann ein Stück nicht sein." 

 

Wie sehr die bundesrepublikanische Verhältnisse die amerikanischen seit der Beendigung der zweiten Weltkriegs kopiert, übernommen haben, wie weit sie in alle Lebensbereiche eingedrungen sind, das möchte unsere Inszenierung untersuchen. Denn was auf den ersten Blick wie das Psychogramm einer problematischen Persönlichkeit aussieht, ist in Wahrheit eine präzise Abrechnung mit einem inhumanen System und als solche heute nicht weniger gültig als zur Zeit der Uraufführung des Stücks vor mehr als sechzig Jahren.

Besetzung

Willy Lomann....................Willi Schlüter

Linda seine Frau...............Brigitte Böttrich

Biff  .................................  Sebastian Hammer

Happy...............................Johannes Fast

Die Frau u.a......................Juliane Baldy

Regie:                               Stephanie Rolser

Bühne:                              Stephanie Rolser, Wolfgang Heinrich

Kostüme :                         Sabine Mech